– Die Seelendocs –

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Gleich drei Seelendocs stehen hinter diesem psychologischen Ratgeber: Univ.-Prof. Dr. Ströhle von der Charité Berlin, Dipl. Psychologin Janina Rogoll und Prof. Dr. Fydrich, Professor für Psychotherapie an der Humoldt-Universität Berlin. In vier Kapiteln betrachten sie unsere Psyche und deren Krankheiten. Über seelische Krisen die normalerweise Bestandteil unseres Leben sind bis zu den psychischen Krankheiten. Doch wo befindet sich alles noch im normalen Bereich. Sind wir alle irgendwie verrückt oder sind es doch nur die anderen?

Buchinhalt von „Die Seelendocs“

Buchtitel: Die Seelendocs
Untertitel: Was Sie über psychische Gesundheit und Krankheit wissen sollten. So bleibt Ihre Psyche stabil.
Autoren: Univ.-Prof. Dr. med. Andreas Ströhle, Dipl.-Psych. Janina Rogoll, Prof. Dr. Thomas Fydrich
Genre: Psychologie, Lebenshilfe, Ratgeber,
Erscheinungsdatum: 1. Februar 2023
Bindung: Hardcover
Seiten: 256 Seiten
Handlichkeit: 17,5×2,25×24,5 cm
Lesespaß: Etwas schweres Buch, Kanten sehr spitz, aber sehr gute Kapitelgliederng, ansprechendes Design
Verlag: Knaur Balance
ISBN-10: ‎ 3426659204
ISBN-13: 978-3426659205

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Die Seelendocs
Klappentext

Presseinfo

Meine Buchrezension

Bücher, in denen es um unsere Psyche geht, sind ein Verkaufsschlager. Auch ich finde diese Themen megaspannend, seit ich in meiner Yogalehrerausbildung 2017 auch die faszinierende Welt der buddhistischen Psychologie lernen konnte. Doch wir sind mit dem psychologischen Ratgeber „Die Seelendocs“ vorwiegend in der westlichen Psychologie.

Das Buch ist übersichtlich in vier Kapitel gegliedert:
Kapitel 1: Psychologie – die Basics
Kapitel 2: Aus der Balance geraten – die häufigsten psychischen Erkrankungen
Kapitel 3: Die Behandlung – was unser Gesundheitssystem bietet
Kapitel 4: Für eine starke Psyche

Kapitel 1: Psychologie – die Basics

seelendocs psychologie kapitel1

Wir erfahren im ersten Kapitel, dass wir alle ein bisschen psycho sind, richtig verrückt, wir haben alle Macken. Normalgestört halt, wie Deutschlands bekannteste Psychologin Stefanie Stahl alle Menschen bezeichnet, die keine Behandlung bedürften.
Es geht darum, wo die Grenze gezogen wird zwischen psychischer Gesundheit und Krankheit. Narzisstisch sind viele, aber wo beginnt der pathologische Narzissmus? Deprimiert sind wir alle hin und wieder, doch wo beginnt die Depression als Krankheit?

Im ersten Kapitel dreht es sich also um die Basics. Was der Mensch zum Gesundsein braucht. Vom Unglücklichsein zur psychischen Erkrankung. Den Ursachen auf der Spur, was und für psychische Krankheiten anfällig macht. Welchen Einfluss haben Stress und Vererbung als Auslöser?

Auf Seite 25 im ersten Kapitel der Abschnitt „Wie Heilung möglich ist„: Wir erfahren, weshalb viele psychische Probleme nicht immer eindeutig als Krankheit diagnostiziert werden können, klare und eher vage Diagnosen und warum auch die richtige Diagnose noch lange nicht gesund macht. Ja, da ist ein Schnupfen oder ein Beinbruch leichter zu behandeln. Einfach diagnostiziert, Clarinase (so mein Schnupfenmittel) und ein Gips (den brauchte ich zum Glück noch nicht), dazu eine Prise Geduld und dann ist bald die Heilung da. Meistens zumindest.

Ziemlich sicher „bleiben wir gesund„, wenn wir den gleichnamigen Abschnitt ab Seite 31 ausführlich lesen. Besonders das Geheimnis der Resilienz, unsere Widerstandskraft.


Kapitel 2: Die häufigsten psychischen Erkrankungen

Die WHO schlägt Alarm. Jeder vierte Arztbesucher leidet an einer psychischen Erkankung. Mit Rückenschmerzen zum Orthopäden, der nichts im Röntgenbild findet und alles auf die Psyche schiebt. Ja, der Arzt liegt dabei gar nicht so selten falsch.

Im ersten Abschnitt geht es um die Ängste und Befürchtungen. Um unsere lebensgefährliche Welt. Da fällt mir der buddhistische Weg ein. Dort geht es um Akzeptanz und Annehmen. Wir haben Gefahren, der Mensch leidet. Das ist so, je tiefer uns die Angstspirale nach unten zieht, desto mehr leiden wir. Dagegen gibt es natürlich die Helferlein: Atemübungen, Meditation, Asanas (Körperübungen), Mantren singen…
Unglaublich, was viele von uns alles für Ängste im Alltag erleben müssen: Panikattacken, Phobien – da gibt es ganz viele wie die Agroaphobie (Platzangst) oder soziale Phobien, die sehr häufig auftrete. Die PTBS ist die posttraumatische Belastungsstörung aus einem schlimmen Erlebnis wie Todesgefahr hervorgerufen.

Ab Seite 48 schreiben die drei Autoren über Depression und Manie. Die Depression ist die häufigste psychische Erkrankung, auch die bipolare Störung ist gar nicht so selten – bis zwei Prozent der Bevölkerung. Diese schwere Form zwischen himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt kann auch durch zu wenig Mineralstoffe mit ausgelöst werden. Lithium zum Beispiel, die Behandlung erfolgt auch mit Litium bzw. Neuroleptikums. Letzteres macht müde, vorbei dann das mit himmelhoch jauchzend.

Alkohol, Drogen und andere Süchte werden ab Seite 57 beschrieben. Ab Seite 68 die Welt der Psychosen und Schizophrenie. Wenn die Welt ver-rückt zu sein scheint. Weiter ab Seite 74 mit den somatoformen Krankheiten. Soma was? Noch nie gehört? Ich schon, konnte es auch nicht zuordnen. Es geht um körperliche Beschwerden, ohne dass eine klare organische Ursache zugrunde liegt. Da geht es um wechselnde Beschwerden, schwer erklärbaren Schmerzen, Übelkeit, Nahrungsmittelaufnahmeprobleme, Müdigkeit und der ständigen Angst, schwer krank zu werden. Sehr belastend und werden auch zu den psychischen Krankheiten eingeordnet. Auch Long Covid gehört dazu. Hatte ich selbst, war eine schwere Phase. Ich therapierte mich mit Atemübungen, ich musste daneben ja auch meine Yogakurse abhalten.

Essstörungen werden ab Seite 83 beschrieben. Von Esssucht bis Ess-Brech-Sucht (Bulemie), Magersucht (Anorexia nervosa), letzteres ist eine Körperbildstörung. Zwangserkrankungen als nächstes Thema schränken unser Leben durch unbliebsame Gewohnheiten ein. Da fällt mir Monk auf, der Inspektor in der gleichnamigen Serie, der einem Waschzwang unterliegt. Ab Seite 95 wird ADHS, das Aufmerksamkeitsdefizit bzw. Hyperaktivitätsstörung beschrieben. Der Zappelphilipp, den Heinrich Hoffmann im Struwwelpeter im 19.Jahrhundert zeichnete und beschrieb.

Autismus ist eine Erkankung, wenn sich die Welt selbst hauptsächlich um einen selbst dreht. Autisten verstehen keinen Sarkasmus, können Gesichtsausdrücke nicht gut deuten und haben Probleme im sozialen Miteinander mit anderen Menschen.

Ab Seite 105 Demenz, die Erkrankung welche unsere Erinnerung zum schwinden bringt. Unsere kognitiven Fähigkeiten, das Erkennen, die Sprache, das Lernen verschwindet. Betrifft vor allem Menschen ab 60 Jahren und häufigste Ursache sind Durchblutungsstörungen des Gehirn. Wir merken die Demenz oft im Fernsehen bei unseren Politikern. Heimische und Amerikanische Volksvertreter. Oft trifft es auch jüngere Politiker. Kürzlich wunderte ich mich über einen besonderen Blödsinn-Babler in einem politischen Interview im ORF.

Weitere Themen im Kapitel der psychischen Erkankungen: Schlafstörungen, Sexuelle Funktionsstörungen und Persönlichkeitsstörungen.

Kapitel 3: Die Behandlung

Die Behandlung psychischer Krankheiten wird in diesem Buch knapp gehalten, nicht mal 30 Seiten widmen die Autoren diesem Thema. Dürfte also einfach sein, oder doch nicht? Wir erhalten Informationen über die Leistungen der gesetzlichen und privaten Krankenversicherung. Gilt für Deutschland. Da blättere ich als Österreicher gleich weiter. Ab Seite 142 das Hilfspaket: Ambulante Psychotherapie, stationärer Klinikaufenthalt und die Tagesklinik. Informativ für die Leser aus Deutschland.

Kapitel 4: Für eine starke Psyche

Die Autoren beginnen mit dem Kompass, die Balance finden. Im Lebensbereich zwischen An- und Überforderung balancieren. Die Harmonie zwischen Körper und Geist. Zahlreiche Untersuchungen belegen, dass zwischen Körper und Psyche eine enge Beziehung besteht. Es geht um das Einführen gesünderer Gewohnheiten, regelmäßiges Muskeltraining oder zehn Minuten Yoga. Ab Seite 171 widmen sich die Autoren der Ernährung für Kopf und Bauch, das Essen für Leib und Seele. Von Besser-Essen Basics, bis zu Clever trinken und Nahrungsergänzungsmittel. Nächstes Thema ist Bewegter Leben, das zu tun, was Spaß macht wie Garteln beispielsweise oder den richtigen Sport für sich selber finden. Ja, wenn der Partner mitmacht, kann es doppelt so viel Spaß machen (oder auch nicht).

Dass die Energietankstelle Schlaf auch der Psyche guttut, vorausgesetzt wir kommen ausreichend lange zum schlafen, ist ja allgemein bekannt. Hier finden sich viele Tipps zum besser schlafen. Auch die Religiösität und Spiritualität können der Seele gut tun, mehr darüber auf Seite 189.

die seelendocs seite 215

Ab Seite 195 dürfen wir neues Verhalten ausprobieren, für eine starke Psyche und sorgsam mit unseren Kraftquellen umgehen. Ich und du, Beziehungen pflegen. Work-Life-Balance, Kräfte sammeln in der Freizeit und Medien bewusst nutzen.

Sich besser verstehen („Man kann nicht nicht kommunizieren“) ist ein interessantes Kommunikationsmodell nach Friedemann Schulz von Thun, welches auf Seite 217 vorgestellt wird. Was erzähle ich über mich? Wie teile ich mich mit?…, um wichtige Kommunikationseigenschaften wie „gutes Zuhören“, „den anderen ausreden lassen“. Klingt logisch, ist in den meisten Gesprächen aber nicht selbstverständlich.

Zeit für sich selbst gewinnen und Stress bewältigen mit Mind-Body-Konzepten sind die letzten Themen im Buch. Da wird auch progressive Muskelentspannung und autogenes Training empfohlen. Die Wirksamkeit kann ich nur bestätigen, ich leite diese Mind-Body-Konzepten in meinen Yogakursen ständig an.

Mein Fazit

Die drei Autoren geben einen guten Überblick über verschiedene psychische Krankheiten. Das Buch ist gut gegliedert, Fachbegriffe werden verständlich erläutert. Für Einsteiger in die Welt der Psychologie sowie für Betroffene kann ich das Buch sehr empfehlen. Das Kapitel 3 über die Behandlungsmöglichkeiten und die Kostenübernahme durch Versicherungen betrifft die Gesetzeslage in Deutschland, auch die „Adressen, die weiterhelfen sollen“ sind für Österreicher nutzlos.

Meine achtsame Buchbewertung
Buchrezension 5 Yogis

Bewertungsyogis
7 Yogis: ausgezeichnetes Buch, echt klasse!
6 Yogis: sehr gutes Buch!
5 Yogis: wirklich gutes Buch!
4 Yogis: lesenswert, muss aber nicht sein!
3 Yogis: durchschnittliches Buch
2 Yogis: leider umsonst gelesen
1 Yogi: furchbares Buch

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